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Neonazis in den Weg stellen

„Keine Zukunft für Nazis“ ist der Titel eines Aktionstages, den die DGB-Jugend Süd-Ost-Niedersachsen und der Ortsjugendausschuss der IG-Metall Wolfsburg Samstag im Jugendhaus Ost organisieren. Die Gewerkschaften wollen die Jugend gegen den Aufmarsch der Neonazis in Wolfsburg am 1. Juni mobilisieren. Der Jugendaktionstag findet von 12 bis 17 Uhr statt.

Dort werden Aktivitäten zur Vorbereitung von Gegenmaßnahmen zum geplanten Nazi-Aufmarsch stattfinden. Angeboten werden Infoveranstaltungen, Ausstellungen, Graffiti- und Stencil-Workshops, Transpi-Malen und ein Soli-Essen. Erwartet werden um rund hundert Jugendliche und Aktivisten.

Wolfsburger Nachrichten, 22. Mai 2013
http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/neonazis-in-den-weg-stellen-id1014451.html

Auf nach Wolfsburg – Gemeinsam!

Mit dem Bus

Am 1. Juni werden aus verschiedenen Orten Busse nach Wolfsburg fahren, unter anderem aus Hamburg, Osnabrück, Hannover und Burg.
Informationen zu weiteren Bussen und organisierten Anreisen bekommt Ihr bei örtlichen Antifa-Gruppen.

Burg burg.blogsport.de
Hamburg nazisblockieren.blogsport.de
Hannover antifa-hannover.de
Osnabrück aaos.noblogs.org

 

Mit dem Zug

Außerdem gibt es aus folgenden Städten auch eine gemeinsame Anreise per Bahn, die Abfahrtszeiten der Züge sind ebenfalls aufgeführt.

Abfahrt Gleis
Braunschweig 9:45 Uhr Treffen vor dem Bahnhof
Gifhorn 11:30 Uhr 4
Göttingen 9:07 Uhr 6
Hannover 10:46 Uhr 13

Der Rechte Rand berichtet über den „TddZ“

Seit 2009 hat sich der Tag der deutschen Zukunft« zu einem der zentralen Aufmärsche der nordwestdeutschen Neonazi-Szene entwickelt. In diesem Jahr soll er im niedersächsischen Wolfsburg stattfinden.
»… im nächsten Jahr wird nach einem langen Kampagnenjahr die Abschlussdemonstration des Tages der deutschen Zukunft 2013 am 1. Juno in der KdF-Stadt Wolfsburg stattfinden. In einer Stadt, die durch deutschen Ingenieursgeist durch eine nationale und sozialistische Regierung aus dem Boden gestampft wurde…« – so kündigte Dieter Riefling im letzten Jahr in Hamburg die nächste Station der Kampagne an. Wolfsburg ist von besonderer Bedeutung für die Neonazis. Für die NS-Freizeitorganisation »Kraft durch Freude« (KdF) sollte hier ein erschwinglicher »Volkswagen« vom Band laufen. Doch produziert wurden »Kübelwagen« für die Wehrmacht. In der Nachkriegszeit war Wolfsburg Kristallisationspunkt für Alt- und Neonazis. Bei der Kommunalwahl 1948 erhielt hier die »Deutsche Rechtspartei« um den späteren NPD-Vorsitzenden Adolf von Thadden die Mehrheit der Stimmen. Danach war Wolfsburg Hochburg der »Sozialistischen Reichspartei« – im Vorstand saß in den 1950er Jahren auch der VW-Betriebsratsvorsitzende. Die NPD hatte hier jahrzehntelang eine feste Basis, insbesondere im Vertriebenenmilieu. 2009 nutzte der Nazianwalt Jürgen Rieger ein ehemaliges Möbelhaus, um dort ein »KdF-Museum« zu errichten. Bis zu seinem Tod ein Jahr später diente das Haus als Treffpunkt der regionalen Szene.

mehr lesen: Der Rechte Rand Ausgabe 142 [PDF]

Wolfsburger setzten ein Zeichen gegen den Faschismus

Rund 100 Wolfsburger haben sich am Samstag zu einem Schweigekreis versammelt, um vor der Neonazi-Demonstration am 1. Juni ein Zeichen zu setzen.

„Dieser Schweigekreis ist wichtig.“ Da sind sich Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall, und Tom Wolters von der IG-Metall-Jugend einig. „Im Vorfeld des geplanten Nazi-Aufmarschs müssen wir Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen und auf die Gefahr von Rechts aufmerksam machen.“

Der Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten, das Aktionsbündnis gegen Rechts, zeigte mit einem Schweigekreis unter dem Glasdach des Hugo-Bork-Platzes am Samstagvormittag genau diese Präsenz. Rund 100 Wolfsburger beteiligten sich. Für einen zweiten Schweigekreis am kommenden Samstag erhofft sich das Bündnis eine noch größere Resonanz.

Dass ein Schweigekreis nicht zwangsläufig lautlos über die Bühne gehen muss, zeigten zwei Teilnehmer. Sie erhoben ihre Stimmen. Zunächst Mechthild Hartung von der Vereinigung der Opfer des Nazi-Regimes und dem Bund der Antifaschisten. Sie zitierte die 1924 geborene Esther Bejerano, einer der letzten Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz: „Mir fehlen die Worte für das, was sich heutzutage an Verbrechen der Neonazis abspielt.“ Ihre Mitstreiter hatten ein großes Transparent entrollt. Mit der Aufschrift: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Keine Toleranz für Nazis!“ Aus Wefensleben in Sachsen-Anhalt war der Lehrer und Lyriker Johann Voß angereist. Er zitierte Gedichte aus seinem Buch „Die Mitte ist die andere Seite“. Entstanden ist diese Lyrik auf der Grundlage von Gesprächen, die Voß mit ehemaligen Häftlingen der KZ-Lager Auschwitz und Birkenau führte. Zum Schluss las er die Namen jener ausländischen Mitbürger vor, die dem Terror der rechtsradikalen Vereinigung NSU zu Opfer fielen.

Dem Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten gehören unterschiedlichste weltanschauliche Gruppierungen an, von der Partei der Linken bis hin zu den Religionsgemeinschaften. Alle abrahamitischen Religionen waren am Samstag vertreten: die evangelischen und katholischen Christen mit Superintendentin Hanna Löhmannsröben, Dechant Heinrich Günther und Diakon Theodor Weise, die Muslime mit Mohamed Kodja und Mohamed Ibrahim sowie die jüdisch-orthodoxe Gemeinde mit Yakov Yosef Harety. Der Rabbiner sagte: „Ich habe heute extra das Gebet zum Sabbat verlegt, was nicht einfach war. Aber der Anlass ist äußerst wichtig, denn ich wollte bei diesem Schweigekreis vor Ort sein.“ Die vier Religionsgemeinschaften wollen, so war am Rande zu erfahren, künftig stärker kooperieren.

Auch die italienische Parlamentsabgeordnete Laura Garavini ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, durch ihre Teilnahme am Schweigekreis ebenfalls Flagge gegen den Neofaschismus zu zeigen. Sie war am Wochenende in Wolfsburg zu Besuch.

Wolfsburger Nachrichten, 19. Mai 2013

http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/wolfsburger-setzten-ein-zeichen-gegen-den-faschismus-id1009380.html

„Kommt nach vorne!“

Auch die Jusos Niedersachsen rufen zu Blockaden in Wolfsburg auf

In einer Erklärung kündigt die Jugendorganisation der SPD an, dass sie nicht tatenlos zu sehen werden, wenn Nazis ihre rassistische Propaganda verbreiten wollen und werden sich ihnen wo es nur geht in den Weg stellen bzw. setzen!

Nazis sollen durch ein Gewerbegebiet laufen

Das Verwaltungsgericht Braunschweig hat das Verbot des Naziaufmarsch aufgehoben und zeitgleich einen geänderten Streckenverlauf entschieden.
Nach der Entscheidung des Verwaltungsgericht sollen die Nazis folgende Strecke laufen:
Beginn um 12 Uhr am

  • Museum Phaeno (Hauptbahnhof)
  • An der Vorburg
  • Maybachweg
  • Daimlerstraße
  • Lerchenweg
  • Dieselstraße
  • Robert-Bosch-Weg
  • Daimlerstraße
  • Maybachweg
  • An der Vorburg
  • Vorplatz des Museums Phaeno

Ende: 18 Uhr

Diese Route verläuft durch ein Gewerbegebiet ohne Anwohner_innen. Ob sich die Nazis auf diese äußerst unattraktive Strecke einlassen, bleibt abzuwarten. Zur Zeit feiern sie noch ihren angeblichen „Sieg im Rechtskampf“. Nach einem Blick auf einen Stadtplan wird sich sicher Ernüchterung bei ihnen breit machen. Diese Route ist die Wunschstrecke der Polizei. Zum einen lässt sich das Gebiet gut abriegeln, die Strecke geht nur einmal kurz auf einer größeren Straße und es gibt so gut wie keine Augenzeugen für den Polizeieinsatz. Es ist damit zu rechnen, dass am 1. Juni dort sämtliche Gewerbebetriebe geschlossen sein werden.

Die antifaschistische Kampagne „No TddZ – Keine Zukunft für Nazis!“ ruft dazu auf, am 1. Juni in den Wolfsburger Stadtteil Hesslingen zu kommen und dort den Naziaufmarsch zu blockieren.

Verbot des Naziaufmarsches aufgehoben!

Wie zu erwarten war, hat das Verwaltungsgericht Braunschweig das durch die Stadt Wolfsburg ausgesprochene Verbot des Naziaufmarsches am 1. Juni heute wieder aufgehoben.
Da mit einer solchen Entscheidung zu rechnen war und die antifaschistische Kampagne „No TddZ – Keine Zukunft für Nazis!“ kein Vertrauen auf einen „staatlichen Antifaschismus“ gesetzt hat, bleibt es für den 1. Juni dabei:

Alles muss mensch selber machen – Den Naziaufmarsch blockieren!

In den nächsten Tagen werden hier verschiedene Kundgebungsorte des „Schulterschluss der Demokraten“ und Anlaufpunkte für die Blockade veröffentlicht.

[Wolfsburg] Zug der Erinnerung

Der Zug der Erinnerung steht am 30. Mai in der Zeit von 08.00 Uhr bis 20.00 Uhr auf dem Wolfsburger Hauptbahnhof. Die feierliche Eröffnung ist für 10.00 Uhr vorgesehen. Der Ausstellungsbesuch ist ab 08.00 Uhr möglich.

Titel: Zug der Erinnerung am Hauptbahnhof Wolfsburg
Wann: 30.05.2013 08.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Wo: Hauptbahnhof Wolfsburg
Straße: Willy-Brandt-Platz 3
PLZ: 38440
Stadt: Wolfsburg

http://www.schulterschluss-wolfsburg.de/index.php/component/eventlist/details/10-zug-der-erinnerung-am-hauptbahnhof-wolfsburg?Itemid=109