Schlagwort-Archiv: No TDDZ

Verletzte Polizisten, Steinwürfe und Böller

Ohne große Krawalle verlief am Sonnabend die rechtsradikale Demo in Wolfsburg, die Polizei sprach von einem weitestgehend friedlichen Verlauf. Allerdings: Fünf Beamte wurden verletzt, einer musste in das Klinikum gebracht werden. Auch linke Demonstranten wurden verletzt.

Die Situation eskalierte, als rund 400 Demonstranten aus dem autonomen Lager von der Festmeile aus über die Porschestraße in die Rothenfelder Straße vordrangen, um von dort aus über den Hellwinkel auf die  Demo-Route der Rechten zu kommen. Die Polizei wurde mit Steinen und Böllern beworfen, die linken Demonstranten in der Rothenfelder Straße und später in der Reislinger Straße eingekesselt. Auch im Lerchenweg sowie in der Dieselstraße drohte die Lage zu eskalieren. Es kam hier aber nicht zu den befürchteten gewaltsamen Auseinandersetzungen. Allerdings flogen immer wieder Böller.

Mehrere Busse mit Gegendemonstranten aus Hamburg und Hannover waren schon auf dem Weg nach Wolfsburg durchsucht worden. Dabei seien Pfefferspray und „zur Vermummung geeignete Gegenstände“ gefunden worden. Am Vormittag wurden sieben Demonstranten aus dem linken Spektrum am Bahnhof festgenommen, weil sie Böller dabei  hatten.

Die vorläufige Bilanz der Polizei: Insgesamt von 16 Personen wurde die Identität festgestellt, weil sie möglicherweise Straftaten begangen hatten.  Elf Linksextreme nahm die Polizei kurzzeitig in Gewahrsam. Insgesamt wurden am Sonnabend 29 strafrechtliche Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Der Wolfsburger Polizei-Einsatzleiter Hans-Ulrich Podehl erklärte am Abend: „Durch starke Wachsamkeit und konsequenten Polizeieinsatz konnten wir die Situation kontrollieren.“

Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 02. Juni 2013

http://www.waz-online.de/Wolfsburg/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/Verletzte-Polizisten-Steinwuerfe-und-Boeller

Nach rechter Demo kann Wolfsburg aufatmen

Es ist wohl der nahezu perfekten Organisation der Wolfsburger Behörden und dem massiven Polizeiaufgebot zu verdanken, dass der Tag der rechten Demo in Wolfsburg ohne größere Probleme vorbei gegangen ist.

Lediglich 570 rechte Demonstranten waren dem Aufruf, nach Wolfsburg zu kommen, gefolgt. Die meisten von ihnen reisten, gut kontrolliert und abgeschirmt, mit einem Zug aus Hannover an. Wesentlich mehr Menschen haben die linke Szene und die sogenannte „Antifa“ auf die Beine bekommen, und diese Gruppen waren es auch, die die Polizei am meisten forderten. Bei Steinewürfen und Auseinandersetzungen mit den Linken wurden fünf Polizeibeamte verletzt.

Die Gegenveranstaltung auf dem Parkplatz zwischen Bahnhof und Volkswagenwerk wurde nur von etwa 2.000 Demokratieanhängern besucht, dies blieb weit hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück.

Die Trennung der Demonstranten von den Gegendemonstranten wurde von den Einsatzkräften konsequent durchgezogen und führte letztendlich dazu, dass Wolfsburg von schlimmeren Szenen verschont geblieben ist.

Unerfreulich bleibt dieser Tag für 64 Autobesitzer und 200 Drahteseleigentümer: deren Fahrzeuge mussten die Behörden aus den Sicherheitsbereichen abschleppen lassen. Auch die Geschäfte im Designer Outlet Center dürften sich kaum über den Umsatzausfall eines geschlossenen Samstags freuen.

Neues aus Braunschweig und Wolfsburg, 02. Juni 2013

http://www.neuesausbraunschweig.de/region/wolfsburg/5294-nach-rechter-demo-kann-wolfsburg-aufatmen

Die Stadt ruft zum friedlichen Protest auf

Gewerkschaften, Vereine und Verbände hoffen, dass sich viele Bürger gegen den Neonazi-Aufmarsch wenden.

Die Stadt ist bereit für den Aufmarsch der Rechtsextremen. Seit gestern hängen riesige Banner am Werk. Genauso eindeutig wird heute der Protest der Wolfsburger und vieler Menschen aus der Region sein. Gestern riefen erneut viele Wolfsburger dazu auf, sich den Neonazis friedlich in den Weg zu stellen.

Friedlich soll der Protest laufen. Dazu rief gestern auch noch einmal die Deutsche Polizeigewerkschaft auf. „Es darf nicht sein, dass es Einzelnen und linksautonomen Gruppen gelingt, den friedlichen Protest der Wolfsburger Bürgerinnen und Bürger für ihre eigenen ideologischen Zwecke zu nutzen und Randale gegen unbeteiligte Menschen und Polizeibeamte auszuüben“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der DPolG Niedersachsen, Alexander Zimbehl, im Vorfeld des Einsatzes. „Die Verlegung der Aufzugsroute des rechtsextremen Spektrums, raus aus dem Wolfsburger Stadtkern in ein angrenzendes Gewerbegebiet, ist deshalb eine umsichtige und notwendige Entscheidung des Verwaltungsgerichts.“

Wegen des Aufmarsches und wegen der Gegendemonstrationen und -aktionen wird es in Wolfsburg morgen zu Verkehrsbehinderungen kommen. Polizei und Ordnungsbehörden haben zahlreiche Straßen ganz oder teilweise sperren lassen. Davon betroffen ist auch die Heinrich-Nordhoff-Straße, weil auf dem VW-Parkplatz von 10 Uhr bis in den späten Nachmittag das Demokratiefest mit zahlreichen Live-Auftritten von heimischen Bands gefeiert wird.

Gesperrt werden auch einige Straßen in der Nähe der Piazza Italia an der Goethestraße und Kantstraße. Dort feiern die Wolfsburger heute das Fest der Kulturen. Auf der Bühne wird es mehrere Ansprachen geben, unter anderem sprechen der Oberbürgermeister und VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh. Auch Osterloh rief gestern die Wolfsburger auf, sich an den Gegendemonstrationen zu beteiligen und deutlich zu machen, dass in Wolfsburg kein Platz für Neonazis ist. Solche Aufrufe gab es auch von Kirchengemeinden, Gewerkschaften, Vereinen und Verbänden.

Wer in die Innenstadt will: Die Busse fahren, solange es die Lage zulässt, auf normalen Routen.

Wolfsburger Nachrichten, 01. Juni 2013

http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/die-stadt-ruft-zum-friedlichen-protest-auf-id1025617.html

Ausgekämpft – Aktionsgruppe Wolfsburg aufgelöst!

Für die regionale Nazikameradschaft „Aktionsgruppe Wolfsburg„, die sich nach eigenem Bekunden als „ernsthafte Organisation“ ansah und für die nur der Schwur „Ich kämpfe“ und die „folgerichtige Tat“ zählen sollte, ist erst einmal Feierabend. Nachdem es in der letzten Zeit merklich ruhig um diese Nazikameradschaft wurde und vor dem „Tag der deutschen Zukunft“ dann gar nichts mehr zu vernehmen war, ist jetzt auch noch die „Weltnetzseite“ der Wolfsburger Nazis nach Walhalla abgewandert:

www.aktionsgruppe.info/wolfsburg

Auch die Grüne Jugend Niedersachsen kommt am 1. Juni mit nach vorne!

Die Grüne Jugend Niedersachsen ruft zu den Blockaden in Wolfsburg auf und fordert die rot-grüne Landesregierung auf, mit der bisherigen Durchsetzungspolitik bei Naziaufmärschen (z.B. in Bad Nenndorf) in Niedersachsen der Vorgängerregierung zu brechen.

Beschluss der GJN:
http://www.gj-nds.de/beschluesse/beschluss/650-tag-der-deutschen-zukunft-am-162013-in-wolfsburg-kommt-nach-vorne/

„Kommt nach vorne!“

Auch die Jusos Niedersachsen rufen zu Blockaden in Wolfsburg auf

In einer Erklärung kündigt die Jugendorganisation der SPD an, dass sie nicht tatenlos zu sehen werden, wenn Nazis ihre rassistische Propaganda verbreiten wollen und werden sich ihnen wo es nur geht in den Weg stellen bzw. setzen!

Verbot des Naziaufmarsches aufgehoben!

Wie zu erwarten war, hat das Verwaltungsgericht Braunschweig das durch die Stadt Wolfsburg ausgesprochene Verbot des Naziaufmarsches am 1. Juni heute wieder aufgehoben.
Da mit einer solchen Entscheidung zu rechnen war und die antifaschistische Kampagne „No TddZ – Keine Zukunft für Nazis!“ kein Vertrauen auf einen „staatlichen Antifaschismus“ gesetzt hat, bleibt es für den 1. Juni dabei:

Alles muss mensch selber machen – Den Naziaufmarsch blockieren!

In den nächsten Tagen werden hier verschiedene Kundgebungsorte des „Schulterschluss der Demokraten“ und Anlaufpunkte für die Blockade veröffentlicht.