Die Stadt ruft zum friedlichen Protest auf

Gewerkschaften, Vereine und Verbände hoffen, dass sich viele Bürger gegen den Neonazi-Aufmarsch wenden.

Die Stadt ist bereit für den Aufmarsch der Rechtsextremen. Seit gestern hängen riesige Banner am Werk. Genauso eindeutig wird heute der Protest der Wolfsburger und vieler Menschen aus der Region sein. Gestern riefen erneut viele Wolfsburger dazu auf, sich den Neonazis friedlich in den Weg zu stellen.

Friedlich soll der Protest laufen. Dazu rief gestern auch noch einmal die Deutsche Polizeigewerkschaft auf. „Es darf nicht sein, dass es Einzelnen und linksautonomen Gruppen gelingt, den friedlichen Protest der Wolfsburger Bürgerinnen und Bürger für ihre eigenen ideologischen Zwecke zu nutzen und Randale gegen unbeteiligte Menschen und Polizeibeamte auszuüben“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der DPolG Niedersachsen, Alexander Zimbehl, im Vorfeld des Einsatzes. „Die Verlegung der Aufzugsroute des rechtsextremen Spektrums, raus aus dem Wolfsburger Stadtkern in ein angrenzendes Gewerbegebiet, ist deshalb eine umsichtige und notwendige Entscheidung des Verwaltungsgerichts.“

Wegen des Aufmarsches und wegen der Gegendemonstrationen und -aktionen wird es in Wolfsburg morgen zu Verkehrsbehinderungen kommen. Polizei und Ordnungsbehörden haben zahlreiche Straßen ganz oder teilweise sperren lassen. Davon betroffen ist auch die Heinrich-Nordhoff-Straße, weil auf dem VW-Parkplatz von 10 Uhr bis in den späten Nachmittag das Demokratiefest mit zahlreichen Live-Auftritten von heimischen Bands gefeiert wird.

Gesperrt werden auch einige Straßen in der Nähe der Piazza Italia an der Goethestraße und Kantstraße. Dort feiern die Wolfsburger heute das Fest der Kulturen. Auf der Bühne wird es mehrere Ansprachen geben, unter anderem sprechen der Oberbürgermeister und VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh. Auch Osterloh rief gestern die Wolfsburger auf, sich an den Gegendemonstrationen zu beteiligen und deutlich zu machen, dass in Wolfsburg kein Platz für Neonazis ist. Solche Aufrufe gab es auch von Kirchengemeinden, Gewerkschaften, Vereinen und Verbänden.

Wer in die Innenstadt will: Die Busse fahren, solange es die Lage zulässt, auf normalen Routen.

Wolfsburger Nachrichten, 01. Juni 2013

http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/die-stadt-ruft-zum-friedlichen-protest-auf-id1025617.html