Die rechtsradikale Demonstration bedeutete für Wolfsburg den wohl größten Polizei-Einsatz in der Geschichte.
Der Polizeieinsatz am Samstag war der größte in der Geschichte Wolfsburgs. Rund 3000 Polizisten aus mehreren Bundesländern waren den Tag über im Einsatz. Außer den Polizisten aus Wolfsburg und der Region waren auch mehrere Hundertschaften aus Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt nach Wolfsburg gefahren. Nach unbestätigten Informationen der Wolfsburger Nachrichten hat der Einsatz rund drei Millionen Euro gekostet.
Wolfsburgs Polizeichef Hans-Ulrich Podehl dankte den Wolfsburgern gestern für „ihren friedlichen und kreativen Protest“. „Die Aufrufe der Polizei im Vorfeld des Geschehens, Gesicht für die Demokratie zu zeigen und durch eigenes Verhalten bei Demonstrationen zur Friedlichkeit beizutragen sowie Abstand von gewaltbereiten Gruppierungen zu nehmen, haben deutlich Wirkung gezeigt“, sagte Podehl.
Probleme gab es vor allem mit Demonstrationsteilnehmern, die zu der gewaltgeneigten linksextremen Szene gezählt werden.
Diese hätten in Gruppen versucht, auf die angekündigte Marschstrecke der Rechtsaktivisten zu gelangen. „Durch die konsequente Umsetzung unseres Sicherheitskonzepts kam es zu keinen erheblichen Störungen beider Demonstrationen“, sagte Podehl.
Im Internet gab es Vorwürfe gegen das Vorgehen der Polizei. Diese habe unverhältnismäßig reagiert, hieß es unter anderem in einer Pressemitteilung der Grünen Jugend Göttingen.
Polizeichef Podehl dankte außerdem den Verantwortlichen der Stadt Wolfsburg für die Zusammenarbeit in der Vorbereitung.
Auch die Stadtverwaltung zog eine weitere Bilanz. Es seien zahlreiche Menschen im Einsatz gewesen. Allein 8 Mitarbeiter seien in der Einsatzleitung beschäftigt gewesen. 20 Mitarbeiter seien für den städtischen Ordnungsdienst dabei gewesen. Im Einsatz waren auch zahlreiche Feuerwehrleute und Mitarbeiter von Rettungsdiensten. Die Freiwilligen Feuerwehren Fallersleben, Vorsfelde, Kästorf/Brackstedt und der Löschzug Ost waren dabei. Von den Maltesern, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk waren Männer und Frauen im Einsatz – insgesamt rund 200 aus diesen Gruppen.
Die städtischen Mitarbeiter waren am Samstag auch mit Abschlepparbeiten beschäftigt. Vom VW-Parkplatz am Hauptbahnhof wurden rund 60 Autos von acht Abschleppwagen auf den VW-Parkplatz Wellekamp gebracht. Auch aus dem Industriegebiet entlang der Route, auf der die Neonazis marschierten, mussten Autos und vor allem Fahrräder sichergestellt werden. Wer sein Zweirad vermisst, sollte sich an die Stadtverwaltung wenden. Im Service Center der Stadt Wolfsburg gibt es Informationen dazu, wann und wie die Eigentümer ihre Fahrräder zurückerhalten. Zu erreichen ist das Service Center unter der Bürgerrufnummer 115 oder über Telefon (05361) 28 12 34.
Wolfsburger Nachrichten, 3. Juni 2013
http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/demo-am-samstag-groesster-einsatz-in-der-geschichte-id1028975.html