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„Zug der Erinnerung“ hält in Wolfsburg

Die Initiative will am 30. Mai an das Schicksal deportierter und ermordeter Nazi-Opfer erinnern.

Einen Tag vor der angekündigten Neonazi-Kundgebung in Wolfsburg („Tag der deutschen Zukunft“) macht der „Zug der Erinnerung“ am Donnerstag, 30. Mai, von 8 bis etwa 22 Uhr Station am Hauptbahnhof. Die Initiative des gleichnamigen eingetragenen Vereins erinnert an das Schicksal von 1269 Kindern und Jugendlichen, die am 11. Juni 1943 von den Nazis im Vernichtungslager Sobibor ermordet wurden.

Wolfsburg wurde außerplanmäßig und kurzfristig in den Veranstaltungsplan aufgenommen. Die Kontakte seien über den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Braunschweig und die IG Metall in Wolfsburg geknüpft worden, wie Rüdiger Minow, Vorsitzender des Vereins „Zug der Erinnerung„, berichtet. Die Ausstellung in den Zugabteilen richtet sich an Erwachsene, Schülerinnen und Schüler sowie Jugendliche. Wolfsburgs IG Metall-Chef Hartwig Erb spricht von einer aufwühlenden und „sehr emotionalen“ Ausstellung.

„Wir sind der Bitte selbstverständlich nachgekommen und haben unseren Fahrplan entsprechend geändert, um auch nach Wolfsburg zu kommen“, sagt Minow. Der „Zug der Erinnerung“ fährt im Mai und Juni durch die gesamte Republik. Erinnert wird in der Ausstellung an das Schicksal von 1269 Kindern und Jugendlichen, die mit einem Deportationszug der Reichsbahn in drei Tagen von den Niederlanden aus nach Sobibor transportiert wurden. Die jüdischen Kinder wurden zusammen mit deutschen Emigranten und US-Gefangenen unmittelbar nach der Ankunft erschossen oder vergast.

„Wir wollen nicht nur an dieses Mordgeschehen erinnern, sondern den Besuchern auch die Möglichkeit geben, Abschied von den Opfern zu nehmen“, erläutert der Vereinsvorsitzende.

Die Opfer dieses speziellen Deportationszuges werden so aus der Anonymität der Massenvernichtung gerissen. Doch der Verein erinnert daran, dass es nur einer von vielen Zügen war, die in die Vernichtungslager im Osten fuhren. Minow und seine Mitstreiter wollen deshalb auch die Bundesbahn als Nachfolgerin der Reichsbahn in die moralische und finanzielle Pflicht nehmen.

In einer Pressemitteilung heißt es dazu: „Das Vorgängerunternehmen der Deutschen Bahn AG hat den NS-Krematorien Millionen Opfer zugeführt. Durch die Bahnlogistik konnten die Morde vervielfacht werden. Am Vernichtungsgeschehen war das DB-Vorgängerunternehmen aktiv und eigenmächtig beteiligt.“ Die Deutsche Bahn weist diesen Zusammenhang in einem Klageverfahren, das derzeit vor dem Landgericht Frankfurt am Main verhandelt wird, zurück. Das Unternehmen argumentiert, dass zwischen dem Antransport der KZ-Opfer durch die Reichsbahn und dem Vernichtungsgeschehen in den Lagern keine „innere Verbindung“ bestehe. Kläger ist ein inzwischen 88-jähriger Deportierter aus der Ukraine.

Der Verein bewegt sich finanziell auf unsicherem Terrain. Für den Zug der Erinnerung müssen Trassen- und Bahnhofsgebühren von rund 10 000 Euro pro Jahr bezahlt werden. „Das hat sich in den vergangenen Jahren summiert und tut uns finanziell weh. Das Geld fließt auch nicht in Form von Spenden der Bahn an unseren Verein zurück“, kritisiert Minow.

Die Ausstellung richtet sich an Jugendliche ab 13 Jahren (7. Jahrgangsstufe). Der Geschäftsbereich Schule unterstützt die Ausstellung und hat die Schulen der Stadt angeschrieben. Anmeldungen sind noch bis Mitte Mai möglich.

Salzgitter Zeitung, 26. April 2013
http://www.salzgitter-zeitung.de/region/wolfsburg/zug-der-erinnerung-haelt-in-wolfsburg-id979864.html

Breiter Widerstand gegen die Rechten

Wolfsburg rüstet sich für den Widerstand gegen Rechts. Tausende werden demonstrieren, sollte das Verwaltungsgericht den Aufmarsch der Rechtsextremen am 1. Juni erlauben.

Auf jeden Fall macht der „Zug der Erinnerung“ Halt auf dem Bahnhof, der der Juden-Deportation im Dritten Reich gedenkt.

Federführend bei der Organisation des Widerstands gegen den von Rechtsradikalen ausgerufenen „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) ist die IG Metall, Chef Hartwig Erb spürt breite Rückendeckung: „Befreundete Organisationen aus dem In- und Ausland haben angeboten, uns zu unterstützen.“ Die Angebote wurden aber dankend abgelehnt, Erb: „Wir wollen keinen Demonstrations-Tourismus. Die Bürger aus Wolfsburg und der Region werden selbst ein machtvolles Zeichen setzen.“ Nicht verhindern können die Organisatoren, dass linksautonome Gruppen aus der ganzen Republik zum Widerstand in Wolfsburg aufrufen – die Polizei bereitet sich mit einem massiven Großaufgebot vor.

Die Stadt gehe zwar fest davon aus, dass ihr Verbot des rechtsradikalen Aufmarschs vom Gericht bestätigt werde. Ansonsten, so erinnert OB Klaus Mohrs, „haben Wolfsburgs Bürger in der Vergangenheit eindrucksvoll untermauert, dass in unserer Stadt kein Platz für Nazis ist.“ Ein geplantes Stadtfest unter dem Motto „Bunt statt Braun“ werde auf jeden Fall stattfinden.

Sicher ist auch, dass der „Zug der Erinnerung“ am 30. Mai Station auf dem Bahnhof macht. Erinnert mit einer Ausstellung an die Judendeportation im Dritten Reich, zurzeit speziell an die Ermordung von Kindern und Jugendlichen. Die Stadt schreibt Schulen an und ermuntert Klassen zum Besuch – viele wollen kommen.

Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 26. April 2013

http://www.waz-online.de/Wolfsburg/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/Breiter-Widerstand-gegen-die-Rechten

[Wolfsburg] Break Isolation Solidarity Act

2013-04-27-break-isolation
Über 150 Menschen demonstrierten am 27. April 2013 für die Rechte der Flüchtlinge und gegen Rassismus. Das antifaschistische Bündnis „No TDDZ – Keine Zukunft für Nazis“ nutze den Tag für eine Mobilisierungsaktion für den 1. Juni. Hunderte Flugblätter konnten an die Passant_innen verteilt und für die Blockade des Naziaufmarsches geworben werden.

Infos zur Demonstration: http://thecaravan.org/node/3741

Brisante Fundstücke – Hakenkreuz-Anstecker und Hitler-Bild

Im Juli vergangenen Jahres hob die Polizei Keller der Wolfsburger Diskothek „Nachtschicht“ ein riesiges Anabolika-Lager aus (WN berichteten).

Wie unsere Zeitung nun erfuhr, wurden im Zuge der Großrazzia nicht nur tausende Ampullen Dopingmittel, Kokain, unverzollte Zigaretten sowie 1,3 Millionen Euro Bargeld beschlagnahmt, sondern auch zahlreiche Erinnerungsstücke aus dem Dritten Reich. Die Beamten entdeckten unter anderem:

  • einen Dolch mit Hakenkreuz-Emblem;
  • ein Koppelschloss mit der Aufschrift „Blut und Ehre“, dem Motto der Hitlerjugend;
  • eine Reichsadler-Statue mit Hakenkreuz;
  • mehrere mit Hakenkreuzen verzierte Anstecknadeln und Anhänger;
  • eine Metalltafel mit dem Bildnis von Adolf Hitler und der Aufschrift „NSDAP“.

Gegen zwei Männer – den Geschäftsführer der Nachtschicht sowie den eigentlichen Betreiber der Diskothek – ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen des illegalen Handels von Medikamenten. Die Nachtschicht soll das Zentrum eines bundesweiten Handels mit Anabolika gewesen sein – der Discobetrieb war offenbar zuletzt nur noch Tarnung für ihre zwielichtigen Geschäfte. Gegenüber dem Finanzamt wurden Fantasie-Besucherzahlen angegeben, um die Erlöse aus dem Geschäft mit den Dopingmitteln zu waschen. Dies sollen Telefon-Abhörprotokolle der Polizei belegen (wir berichteten exklusiv). Das Verfahren wegen des illegalen Handels mit Medikamenten gegen die beiden Tatverdächtigen ist noch nicht abgeschlossen, erklärte gestern auf Nachfrage der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Klaus Ziehe. Wegen der Nazi-Devotionalien wurde indes kein Strafverfahren eingeleitet, so Ziehe. „Der Besitz von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen ist auch nicht verboten. Verboten ist es nur, solches Material öffentlich zu zeigen oder herzustellen und zu verkaufen.

Wolfsburger Nachrichten, 18. April 2013

http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/brisante-fundstuecke-hakenkreuz-anstecker-und-hitler-bild-id969629.html

Mehr Informationen:
http://www.recherche38.info/2013/01/23/koks-anabolika-und-npd-propaganda-im-disko-keller/

Nazi-Demo – Rechtsradikale wollen Verbot der Stadt kippen

Es war abzusehen: Kurz nachdem die Stadt Wolfsburg eine Demo Rechtsradikaler untersagt hat, klagt der Veranstalter vor dem Verwaltungsgericht.

Es ist das gewohnte Spiel: Rechtsradikale melden eine Demo an, die Kommune wehrt sich, die Demo-Veranstalter ziehen vor Gericht – und häufig wird der Marsch am Ende erlaubt. Auch bei der geplanten rechtsradikalen Demonstration in Wolfsburg am 1. Juni ist das nicht anders: Am 2. April hatte die Verwaltung die Veranstaltung untersagt. Jetzt haben die Veranstalter Klage gegen dieses Verbot vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig erhoben. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, sei noch nicht abzusehen, teilte das Gericht mit. Angemeldet hatte eine rechtsradikale Gruppe die Demonstration bereits am 31. Mai 2012.

Wolfsburger Nachrichten, 18. April 2013

http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/nazi-demo-rechtsradikale-wollen-verbot-der-stadt-kippen-id971041.html

Antifa will Nazi-Demo stoppen

Am 1. Juni wollen Neonazis in Wolfsburg am so genannten „Tag der Deutschen Zukunft“ (TddZ) gegen „Überfremdung“ demonstrieren. Die Stadt hat die Demo verboten.

Sollten Gerichte den Aufmarsch dennoch genehmigen, wird sich massiver Widerstand regen – auch Antifa-Gruppen und Autonome aus anderen Städten werden versuchen, die Nazis in Wolfsburg zu stoppen.

In Berlin-Kreuzberg, einer linken Hochburg, hängen bereits die ersten Plakate. Das antifaschistische Bündnis „Keine Zukunft für Nazis“ fordert: „Den Naziaufmarsch in Wolfsburg verhindern!“ Zahlreiche Aktionsgruppen aus Norddeutschland stellen in einem gemeinsamen Aufruf klar: „Für den 01.06.2013 in Wolfsburg bedeutet das, dass wir dort sein werden, wo die Faschisten sind!“

Auch das Antifa-Bündnis „No TddZ – Keine Zukunft für Nazis!“ ist dabei: „Hinter der rassistischen Kampagne ‚Tag der deutschen Zukunft‘ stehen die norddeutschen Nazi-Kameradschaften“, so Lisa-Marie Breuer, Sprecherin von „No TddZ“. Vor Ort werde der Aufmarsch durch die Gruppen des rechten „Aktionsbündnisses 38“ unterstützt. Der „Aktionsgruppe 38“ (Braunschweig) würden auch die „Aktionsgruppe Wolfsburg“ (ehemals „Bürgerinitiative für Zivilcourage“) und die „Aktionsgruppe Gifhorn“ angehören.

Die Polizei, die am 1. Juni wohl mit mehreren tausend Beamten in Wolfsburg vertreten sein wird, hat die Lage im Blick. „Wir verfolgen die Aufrufe der Antifa-Gruppen im Internet“, sagt Polizeisprecher Sven-Marco Claus. „Und natürlich stellen wir uns darauf ein, dass wir am 1. Juni bei Blockaden des Aufmarsches eine Eskalation verhindern müssen!“

Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 11.04.2013

http://www.waz-online.de/Wolfsburg/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/Antifa-will-Nazi-Demo-stoppen

Demo-Verbot – Stadt sieht Gewalt-Gefahr

Mit dem Verbot der geplanten Demonstration Rechtsradikaler ist die Stadt jetzt in die Offensive gegangen. Unerwartet aber kommt dieser Schritt nicht.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt angekündigt, alle rechtlich möglichen Register zu ziehen. Jetzt habe man aufgrund einer Gefahrenanalyse die Genehmigung der Veranstaltung verweigert, hieß es aus der Verwaltung, wo man sich zu dem Thema – auch wegen zu erwartender juristischer Auseinandersetzungen – nur schriftlich äußern wollte.

Angemeldet hatte die rechtsradikale „Initiative Zukunft statt Überfremdung“ einen Rundmarsch vom Bahnhof um die Innenstadt herum. Dabei sei damit zu rechnen, dass rivalisierende und auch gewaltbereite Gruppen aufeinanderträfen, glaubt man in der Verwaltung. Dazu käme eine große Polizeipräsenz. Die Demonstration könne das öffentlichen Leben und den öffentlichen Verkehr in der Stadt nahezu zum Erliegen bringen“, das gelte auch für Feuerwehr- und Rettungseinsätze. Insgesamt ergebe sich so eine große Gefahr für Unbeteiligte. „Dies kann die Stadt Wolfsburg nicht zulassen.“ In Hamburg hatte es beim „Tag der deutschen Zukunft“, so der Name der geplanten Demonstration, schwere Krawalle gegeben. Allerdings: Das Verbot einer Demonstration hat nur selten vor den Gerichten Bestand.

Die Angst der Stadt vor gewaltsamen Zusammenstößen von linken und rechten Demonstranten könnte berechtigt sein: In einschlägigen Foren haben linke Aktivisten inzwischen bundesweit mobil gemacht. Außerdem gibt es Wolfsburg-Flyer zum Herunterladen. Auch auf rechtsradikalen Internetseiten wird kräftig die Werbetrommel gerührt. Die Polizei jedenfalls bereite sich trotz des Verbots auf eine mögliche Demonstration vor, so der Leiter Einsatz Thorsten Kühl.

Das gilt auch für den Wolfsburger Schulterschluss der Demokraten. Sollte es nicht zur geplanten Demonstration kommen, wolle man ein großes Demokratiefest feiern, sagte Joachim Fährmann von der IG Metall, die Teil des Bündnisses ist. „Es wird viel Bewegung in der Stadt herrschen.“ Viele Aktionen seien vom Hollerplatz bis zum VW-Parkplatz geplant, außerdem werde vor dem Tryp-Hotel eine Bühne aufgebaut. So oder so, es wird viel los sein in Wolfsburg. Alleine durch die von VW veranstaltete Gesamtjugendversammlung werden bis zu 4000 Jugendliche in der Stadt sein.

Wolfsburger Nachrichten, 04.04.2013

http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/demo-verbot-stadt-sieht-gewalt-gefahr-id953578.html

Neonazi-Aufmarsch in Wolfsburg verboten

Die Stadt Wolfsburg hat den für den 1. Juni dieses Jahres geplanten Neonazi-Aufmarsch „Tag der deutschen Zukunft“ in der Wolfsburger Innenstadt untersagt.

Nach Angaben einer Verwaltungssprecherin wurde die entsprechende Verfügung dem Anmelder bereits zugestellt. Oberbürgermeister Klaus Mohrs wandte sich gegen einen Missbrauch der Stadt für menschenverachtende Parolen der Neonazis. Mit dem Verbot wolle Wolfsburg zeigen, dass „Toleranz, Demokratie und die Achtung der Menschenrechte stets die Maxime unseres Handelns sind“. Ein Drittel aller Bürger habe eine Zuwanderungsgeschichte, insgesamt wohnen nach den Angaben des Oberbürgermeisters Menschen aus 145 Nationen in Wolfsburg. Dabei sei „kein Platz für Nazis“, so Mohrs. Die Stadt distanziere sich in aller Konsequenz von fremdenfeindlichem und menschenverachtendem Gedankengut.

Angemeldet wurde die Kundgebung von der rechtsextremen „Initiative Zukunft statt Überfremdung“. Die norddeutsche Neonazi-Veranstaltung „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) findet seit 2009 einmal im Jahr an wechselnden Orten in Norddeutschland statt, im vergangenen Jahr waren rund 400 Neonazis unter massiven Protesten durch einen Hamburger Ortsteil marschiert.

Die „Initiative Zukunft statt Überfremdung“ gehört zu einer überregionalen Struktur von „Freien Nationalisten“ und NPD-Sympathisanten, dazu zählen langjährig aktive Neonazis wie Dieter Riefling, Christian Worch und Thomas Wulff, der den ersten TddZ 2009 in Pinneberg angemeldet hatte.

Blick nach Rechts, 03.04.2013

http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/neonazi-aufmarsch-in-wolfsburg-verboten

Stadt Wolfsburg verbietet rechtsradikale Demo

Die Stadt hat per „Untersagungsverfügung“ eine Demonstration von Neonazis verboten, die am 1. Juni in Wolfsburg mit 700 Teilnehmern aufmarschieren wollen. Dagegen könnten die Rechten allerdings vor Gericht ziehen.

Angemeldet wurde die Demonstration von der „Initiative Zukunft statt Überfremdung“ – einer Gruppierung, deren Mitglieder auch der NPD-Szene zugerechnet werden. Geplant war ein Marsch vom Bahnhof aus.

Ob es am 1. Juni tatsächlich keine Neonazi-Demo gibt, werden wohl die Gerichte entscheiden müssen. Die Rechten könnten gegen das Verbot vor das Verwaltungsgericht ziehen – und gegebenenfalls in Berufung gehen. Sollten die Rechten aufmarschieren, wird es viele Gegen-Aktionen geben, unter anderem vom Bündnis „Schulterschluss“.

Oberbürgermeister Klaus Mohrs: „Hier ist kein Platz für Nazis!“ Und, so Mohrs weiter: „Diese Rechtsradikalen sollen unsere Stadt nicht für ihre menschenverachtenden Parolen missbrauchen. Wolfsburg ist bunt!“

Die Polizei geht trotz des Verbots nicht von einem ruhigen 1. Juni aus. „Wir bereiten uns weiterhin auf einen möglichen Einsatz vor“, erklärte gestern Polizeisprecher Thomas Figge.

Schulterschluss: Lob für die Stadt

Der „Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten“ begrüßt das Verbot der Neonazi-Demo. Dennoch werden weiter Gegenaktionen geplant.

Alfred Hartung von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) lobte: „Wenn es gelingt, die Rechten fernzuhalten, feiern wir ein Freudenfest!“ Auch Hartwig Erb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall, wertete das Verbot positiv. Aber: „Egal ob die Nazis am 1. Juni marschieren oder nicht, der Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten wird an diesem Tag auf den Beinen sein.“

Der Schulterschluss plant für den 1. Juni insgesamt 75 Gegenaktionen – zwei Gegendemos sind bereits bei der Stadt angemeldet. Flagge zeigen gegen die Neonazis will man so oder so. Erb: „Entweder, um unsere Demokratie zu schützen oder um gemeinsam mit den Wolfsburgern mit einem großen Bürgerfest die Demokratie weiterzuentwickeln.“

Wolfsbuger Allgemeine Zeitung, 03.04.2013

http://www.waz-online.de/Wolfsburg/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg-verbietet-rechtsradikale-Demo

Naziaufmarsch in Wolfsburg zur Zeit verboten!

Die Stadt Wolfsburg hat mittels einer „Untersagungsverfügung“ den „Tag der deutschen Zukunft“ am 1. Juni 2013 in Wolfsburg verboten.
Dieser Schritt war zu erwarten und in der Auseinandersetzung mit Naziaufmärschen ein üblicher Schritt von Kommunalverwaltungen. Durch dieses relativ frühes Verbot bleibt den Nazis jetzt aber ausreichend Zeit, um den Klageweg zu beschreiten. Die Erfahrungen mit den Verwaltungsgerichten lassen erwarten, dass dieses Komplettverbot wieder aufgehoben wird.
Wie auch immer sich die weiteren juristischen Auseinandersetzungen um den Naziaufmarsch in Wolfsburg entwickeln, halten Antifaschist_innen an ihren Plänen fest, den Naziaufmarsch am 1. Juni zu verhindern.

Das antifaschistische Bündnis „Keine Zukunft für Nazis“ bekräftigte seine Ankündigung den Naziaufmarsch zu blockieren und auch das bürgerliche Bündnis „Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten“ bereitet seine Aktionen weiterhin vor.

Presseinformationen:
Wolfsburger Nachrichten (03. April ´13)
Wolfsburger Allgemeine (03. April ´13)
Blick nach Rechts (03. April ´13)