Kategorie-Archiv: Pressespiegel

Stadtverwaltung prüft rechtliche Schritte gegen Neonazis

Die Gruppe tritt auf ihrer Internetseite und bei Facebook mit einem Logo auf, das stark ans Stadtwappen erinnert. Die WN machte die Stadtverwaltung darauf aufmerksam. Die Verwaltung erklärte nun: „Die Stadt Wolfsburg prüft, ob und wie der Urheber des von Ihnen übersandten ’Logos‘ rechtlich in Anspruch genommen werden kann.“

Das Logo der „BfZ“ wirkt wie eine Kopie des Stadtwappens: ein Wolf auf einer Burg mit zwei Türmen. Die Farbgebung – roter Hintergrund, grüner Rasen, silberne Wellen, silberne Burg – ist die gleiche. Nur Kleinigkeiten haben die Neonazis offenbar abgeändert: So schaut zum Beispiel der Wolf auf ihrem Logo nach links, auf dem originalen Stadtwappen nach rechts.

Die WN legten Logo und Stadtwappen dem Braunschweiger Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz und Markenrechtsexperten Lars Twelmeier vor. Seine Meinung: Für das Logo haben die Neonazis beim Stadtwappen abgekupfert. „Wesentliche Merkmale des Wappens sind auch bei dem Logo enthalten.“

Wolfsburger Nachrichten, 16.04.2013

http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/stadtverwaltung-prueft-rechtliche-schritte-gegen-neonazis-id967173.html

Mohrs: Fremdenfeindlichkeit hat in Wolfsburg keinen Platz

Vehement hat sich Oberbürgermeister Klaus Mohrs gegen den Vorwurf der „Intoleranz“ im Zuge des Verbotsverfahrens einer rechten Kundgebung in Wolfsburg zur Wehr gesetzt. Sogar in seinem Internet-Blog geht der OB auf das Thema ein.

In einem Leserbrief hatte WAZ-Leser Lothar Stroscher dem Oberbürgermeister vorgeworfen, er reagiere „mit Intoleranz“ auf Andersdenkende. Das will Mohrs so auf keinen Fall stehen lassen. „Toleranz heißt, Intoleranz nicht zu dulden“, schreibt der Oberbürgermeister im Blog auf seiner Homepage (www.klausmohrs.de). Und weiter: „In meinen Augen ist die wahre Intoleranz die Abneigung gegenüber Menschen anderer Herkunft.“

Hintergrund: Bereits im letzten Jahr hatte eine offensichtlich rechtsradikale Vereinigung für den 1. Juni 2013 zu einer Kundgebung „gegen Überfremdung“ in Wolfsburg aufgerufen und diese auch angemeldet. Vor zwei Wochen hatte die Stadt den Aufmarsch untersagt. Die einzig richtige Entscheidung in den Augen von Klaus Mohrs: „Ich werde von meinem Standpunkt nicht abweichen, dass fremdenfeindliches, menschenverachtendes Gedankengut in Wolfsburg keinen Platz hat!“

Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 16.04.2013

http://www.waz-online.de/Wolfsburg/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/Mohrs-Fremdenfeindlichkeit-hat-in-Wolfsburg-keinen-Platz

Antifa will Nazi-Demo stoppen

Am 1. Juni wollen Neonazis in Wolfsburg am so genannten „Tag der Deutschen Zukunft“ (TddZ) gegen „Überfremdung“ demonstrieren. Die Stadt hat die Demo verboten.

Sollten Gerichte den Aufmarsch dennoch genehmigen, wird sich massiver Widerstand regen – auch Antifa-Gruppen und Autonome aus anderen Städten werden versuchen, die Nazis in Wolfsburg zu stoppen.

In Berlin-Kreuzberg, einer linken Hochburg, hängen bereits die ersten Plakate. Das antifaschistische Bündnis „Keine Zukunft für Nazis“ fordert: „Den Naziaufmarsch in Wolfsburg verhindern!“ Zahlreiche Aktionsgruppen aus Norddeutschland stellen in einem gemeinsamen Aufruf klar: „Für den 01.06.2013 in Wolfsburg bedeutet das, dass wir dort sein werden, wo die Faschisten sind!“

Auch das Antifa-Bündnis „No TddZ – Keine Zukunft für Nazis!“ ist dabei: „Hinter der rassistischen Kampagne ‚Tag der deutschen Zukunft‘ stehen die norddeutschen Nazi-Kameradschaften“, so Lisa-Marie Breuer, Sprecherin von „No TddZ“. Vor Ort werde der Aufmarsch durch die Gruppen des rechten „Aktionsbündnisses 38“ unterstützt. Der „Aktionsgruppe 38“ (Braunschweig) würden auch die „Aktionsgruppe Wolfsburg“ (ehemals „Bürgerinitiative für Zivilcourage“) und die „Aktionsgruppe Gifhorn“ angehören.

Die Polizei, die am 1. Juni wohl mit mehreren tausend Beamten in Wolfsburg vertreten sein wird, hat die Lage im Blick. „Wir verfolgen die Aufrufe der Antifa-Gruppen im Internet“, sagt Polizeisprecher Sven-Marco Claus. „Und natürlich stellen wir uns darauf ein, dass wir am 1. Juni bei Blockaden des Aufmarsches eine Eskalation verhindern müssen!“

Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 11.04.2013

http://www.waz-online.de/Wolfsburg/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/Antifa-will-Nazi-Demo-stoppen

Die Stadt Wolfsburg untersagt Kundgebung Rechtsextremer – „Protest gegen die Faschisten oder ein Demokratie-Fest“

Für den 1. Juni diesen Jahres hat bereits im vergangenen Jahr eine rechtsextreme Vereinigung eine Demonstration in Wolfsburg angemeldet. In dieser Woche teilte die Stadt Wolfsburg mit, dass sie die Veranstaltung nicht zulassen werde

Oberbürgermeister Klaus Mohrs: „Wolfsburg geht diesen Weg und zeigt damit, dass Toleranz, Demokratie und die Achtung der Menschenrechte stets die Maxime unseres Handelns sind. Wolfsburg ist eine Stadt, die von ihrer Offenheit und ihrer multikulturellen und internationalen Vielfalt lebt. Wir distanzieren uns daher in aller Konsequenz von fremdenfeindlichem, menschenverachtendem Gedankengut. Diese Rechtsradikalen sollen unsere Stadt nicht für ihre menschenverachtenden Parolen missbrauchen. Wolfsburg ist bunt!“

Wolfsburg ist eine Stadt, die durch die kulturelle Vielfalt ihrer Bürgerinnen und Bürger geprägt ist. Menschen aus 145 Nationen wohnen in der Volkswagenstadt und „tragen zum internationalen und weltoffenen Flair Wolfsburgs bei“, so die Mitteilung der Stadt. 33 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Wolfsburgs haben eine Zuwanderungsgeschichte.

„Das ist eine mutige und gute Entscheidung der Stadt“, erklärte Joachim Fährmann von der IGM und vom „Schulterschluss Wolfsburger Demokraten“. Die Entscheidung der Stadt bedeute jedoch nicht, dass die Kundgebung der rechtsradikalen Initiative nicht stattfinden wird, da dieser noch der Weg über die nächsten gerichtlichen Instanzen bleibt. „Ob sie marschieren oder nicht – entweder bereiten wir einen Protest der Demokraten gegen die Faschisten vor, oder es wird einfach ein großes Demokratie-Fest“, erklärt Fährmann weiter.

Seit September 2012 bereitet der „Schulterschluss Wolfsburger Demokraten“ die Gegenaktionen am 1. Juni vor. Die Arbeit laufe „sehr gut“, berichtet Fährmann. Und weiter: „Von der ersten Stunde an haben wir voll inhaltlich gearbeitet.“ Bei den Wolfsburger Demokraten sind die katholische und evangelische Kirche, viele politische Parteien, die Stadt Wolfsburg, der Stadtelternrat, Sportvereine, die Jüdischen Gemeinden, aber auch Einzelpersonen und viele mehr vertreten – „die Wolfsburger Zivilgesellschaft“, fasst Fährmann zusammen. Es wird eine große Bühne mit Musik und Kulturprogramm in der Nähe des Wolfsburger Hauptbahnhofs geben, „um die Nazisgebührend zu empfangen“, so Fährmann. In der Innenstadt sind weitere Aktionen am Otto-Wels-, Hugo-Bork-, und Hollerplatz geplant.

Die rechtsradikale Initiative mit dem Titel „Initiative Zukunft statt Überfremdung“ hatte eine Demonstration mit dem Start um 12 Uhr am Wolfsburger Hauptbahnhof angekündigt. In einem Demonstrationszug sollte dann rund um die Innenstadt gelaufen werden. Die Stadt Wolfsburg hat die Demo aufgrund „einer polizeilichen Gefahrenanalyse“ untersagt. Es sei davonauszugehen, dass der Marsch der Rechtsextremen „aufgrund des zu erwartenden Aufeinandertreffens rivalisierender und auch gewaltbereiter Gruppierungen sowie der deshalb zu erwartenden massiven Polizeipräsenz das öffentliche Leben und den öffentlichen Verkehrin der Stadt nahezu zum Erliegen bringen würde.“

In den vergangenen Jahren gab es in Wolfsburg einige Demonstrationen gegen Rechts. Dabei hat sich die Initiative „Schulterschluss“ einen Namen gemacht. In Erinnerung geblieben sind vor allem die Anti-Nazi-Kundgebungen vor dem ehemaligen Möbelhaus Alsdorff im Jahr 2009 und im vergangenen Jahr auf dem Hollerplatz.

Wolfsburger Kurier, 7. April 2013

http://www.wolfsburger-kurier.de/ausgaben/2013-04-07_tzu.pdf

Demo-Verbot – Stadt sieht Gewalt-Gefahr

Mit dem Verbot der geplanten Demonstration Rechtsradikaler ist die Stadt jetzt in die Offensive gegangen. Unerwartet aber kommt dieser Schritt nicht.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt angekündigt, alle rechtlich möglichen Register zu ziehen. Jetzt habe man aufgrund einer Gefahrenanalyse die Genehmigung der Veranstaltung verweigert, hieß es aus der Verwaltung, wo man sich zu dem Thema – auch wegen zu erwartender juristischer Auseinandersetzungen – nur schriftlich äußern wollte.

Angemeldet hatte die rechtsradikale „Initiative Zukunft statt Überfremdung“ einen Rundmarsch vom Bahnhof um die Innenstadt herum. Dabei sei damit zu rechnen, dass rivalisierende und auch gewaltbereite Gruppen aufeinanderträfen, glaubt man in der Verwaltung. Dazu käme eine große Polizeipräsenz. Die Demonstration könne das öffentlichen Leben und den öffentlichen Verkehr in der Stadt nahezu zum Erliegen bringen“, das gelte auch für Feuerwehr- und Rettungseinsätze. Insgesamt ergebe sich so eine große Gefahr für Unbeteiligte. „Dies kann die Stadt Wolfsburg nicht zulassen.“ In Hamburg hatte es beim „Tag der deutschen Zukunft“, so der Name der geplanten Demonstration, schwere Krawalle gegeben. Allerdings: Das Verbot einer Demonstration hat nur selten vor den Gerichten Bestand.

Die Angst der Stadt vor gewaltsamen Zusammenstößen von linken und rechten Demonstranten könnte berechtigt sein: In einschlägigen Foren haben linke Aktivisten inzwischen bundesweit mobil gemacht. Außerdem gibt es Wolfsburg-Flyer zum Herunterladen. Auch auf rechtsradikalen Internetseiten wird kräftig die Werbetrommel gerührt. Die Polizei jedenfalls bereite sich trotz des Verbots auf eine mögliche Demonstration vor, so der Leiter Einsatz Thorsten Kühl.

Das gilt auch für den Wolfsburger Schulterschluss der Demokraten. Sollte es nicht zur geplanten Demonstration kommen, wolle man ein großes Demokratiefest feiern, sagte Joachim Fährmann von der IG Metall, die Teil des Bündnisses ist. „Es wird viel Bewegung in der Stadt herrschen.“ Viele Aktionen seien vom Hollerplatz bis zum VW-Parkplatz geplant, außerdem werde vor dem Tryp-Hotel eine Bühne aufgebaut. So oder so, es wird viel los sein in Wolfsburg. Alleine durch die von VW veranstaltete Gesamtjugendversammlung werden bis zu 4000 Jugendliche in der Stadt sein.

Wolfsburger Nachrichten, 04.04.2013

http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/demo-verbot-stadt-sieht-gewalt-gefahr-id953578.html

Neonazi-Aufmarsch in Wolfsburg verboten

Die Stadt Wolfsburg hat den für den 1. Juni dieses Jahres geplanten Neonazi-Aufmarsch „Tag der deutschen Zukunft“ in der Wolfsburger Innenstadt untersagt.

Nach Angaben einer Verwaltungssprecherin wurde die entsprechende Verfügung dem Anmelder bereits zugestellt. Oberbürgermeister Klaus Mohrs wandte sich gegen einen Missbrauch der Stadt für menschenverachtende Parolen der Neonazis. Mit dem Verbot wolle Wolfsburg zeigen, dass „Toleranz, Demokratie und die Achtung der Menschenrechte stets die Maxime unseres Handelns sind“. Ein Drittel aller Bürger habe eine Zuwanderungsgeschichte, insgesamt wohnen nach den Angaben des Oberbürgermeisters Menschen aus 145 Nationen in Wolfsburg. Dabei sei „kein Platz für Nazis“, so Mohrs. Die Stadt distanziere sich in aller Konsequenz von fremdenfeindlichem und menschenverachtendem Gedankengut.

Angemeldet wurde die Kundgebung von der rechtsextremen „Initiative Zukunft statt Überfremdung“. Die norddeutsche Neonazi-Veranstaltung „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) findet seit 2009 einmal im Jahr an wechselnden Orten in Norddeutschland statt, im vergangenen Jahr waren rund 400 Neonazis unter massiven Protesten durch einen Hamburger Ortsteil marschiert.

Die „Initiative Zukunft statt Überfremdung“ gehört zu einer überregionalen Struktur von „Freien Nationalisten“ und NPD-Sympathisanten, dazu zählen langjährig aktive Neonazis wie Dieter Riefling, Christian Worch und Thomas Wulff, der den ersten TddZ 2009 in Pinneberg angemeldet hatte.

Blick nach Rechts, 03.04.2013

http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/neonazi-aufmarsch-in-wolfsburg-verboten

Stadt Wolfsburg verbietet rechtsradikale Demo

Die Stadt hat per „Untersagungsverfügung“ eine Demonstration von Neonazis verboten, die am 1. Juni in Wolfsburg mit 700 Teilnehmern aufmarschieren wollen. Dagegen könnten die Rechten allerdings vor Gericht ziehen.

Angemeldet wurde die Demonstration von der „Initiative Zukunft statt Überfremdung“ – einer Gruppierung, deren Mitglieder auch der NPD-Szene zugerechnet werden. Geplant war ein Marsch vom Bahnhof aus.

Ob es am 1. Juni tatsächlich keine Neonazi-Demo gibt, werden wohl die Gerichte entscheiden müssen. Die Rechten könnten gegen das Verbot vor das Verwaltungsgericht ziehen – und gegebenenfalls in Berufung gehen. Sollten die Rechten aufmarschieren, wird es viele Gegen-Aktionen geben, unter anderem vom Bündnis „Schulterschluss“.

Oberbürgermeister Klaus Mohrs: „Hier ist kein Platz für Nazis!“ Und, so Mohrs weiter: „Diese Rechtsradikalen sollen unsere Stadt nicht für ihre menschenverachtenden Parolen missbrauchen. Wolfsburg ist bunt!“

Die Polizei geht trotz des Verbots nicht von einem ruhigen 1. Juni aus. „Wir bereiten uns weiterhin auf einen möglichen Einsatz vor“, erklärte gestern Polizeisprecher Thomas Figge.

Schulterschluss: Lob für die Stadt

Der „Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten“ begrüßt das Verbot der Neonazi-Demo. Dennoch werden weiter Gegenaktionen geplant.

Alfred Hartung von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) lobte: „Wenn es gelingt, die Rechten fernzuhalten, feiern wir ein Freudenfest!“ Auch Hartwig Erb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall, wertete das Verbot positiv. Aber: „Egal ob die Nazis am 1. Juni marschieren oder nicht, der Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten wird an diesem Tag auf den Beinen sein.“

Der Schulterschluss plant für den 1. Juni insgesamt 75 Gegenaktionen – zwei Gegendemos sind bereits bei der Stadt angemeldet. Flagge zeigen gegen die Neonazis will man so oder so. Erb: „Entweder, um unsere Demokratie zu schützen oder um gemeinsam mit den Wolfsburgern mit einem großen Bürgerfest die Demokratie weiterzuentwickeln.“

Wolfsbuger Allgemeine Zeitung, 03.04.2013

http://www.waz-online.de/Wolfsburg/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg-verbietet-rechtsradikale-Demo

Neonazi-Alarm: Rechte planen Aufmarsch

Neonazi-Alarm in Wolfsburg! Rechtsextremisten haben für den 1. Juni 2013 einen großen Aufmarsch in der Innenstadt angemeldet – die Stadt und andere demokratische Kräfte haben bereits breiten Widerstand dagegen angekündigt.

Eine „Initiative Zukunft statt Überfremdung“ will am 1. Juni 2013 den „5. Tag der deutschen Zukunft“ in Wolfsburg ausrufen. Am vergangenen Wochenende hatten sich rund 700 Neonazis aus der ganzen Republik zum „4. Tag der Zukunft“ in Hamburg getroffen. Der Marsch der Rechtsradikalen und Gegendemonstrationen mündeten in eine Orgie der Gewalt – trotz eines Großaufgebots von 4400 Polizisten zog sich eine Spur der Verwüstung durch Hamburger Stadtteile, es gab 38 verletzte Beamte und zahlreiche Festnahmen.

Verbote von Neonazi-Aufmärschen wurden zuletzt immer schwieriger, nachdem die Rechten ihre Strategie geändert haben. Sie melden Demos nun mit langem Vorlauf an – Terminkollisionen können für Absagen nur noch schwer herhalten. Und: Grundsätzlich sind Demonstrationen gar nicht genehmigungspflichtig, weil das Demonstrationsrecht durch das Grundgesetz geschützt ist.

Allerdings darf die Stadt prüfen – und dieses Verfahren werde voraussichtlich Monate dauern, kündigt die Verwaltung bereits an. Gemeinsam mit Polizei und anderen Institutionen wurde bereits eine Arbeitsgruppe gegründet, die die Situation regelmäßig aktuell einschätzen will.

Und: Man sucht den Austausch mit anderen Städten, in denen die Rechten bereits aufmarschiert sind – so wie erst vor wenigen Tagen in Hamburg.

Wolfsburger Allgemeine, 06.06.2012

http://www.waz-online.de/Wolfsburg/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/Neonazi-Alarm-Rechte-planen-Aufmarsch

Neonazis wollen in Wolfsburg aufmarschieren

Wolfsburg Neonazis planen einen Großaufmarsch in Wolfsburg. Die Stadtverwaltung bestätigte am Dienstag, dass der Termin bekannt ist.

Seit mehreren Tagen wird im Rathaus darüber beraten, wie der rechte Spuk verhindert werden könnte.Am Mittwoch soll es eine offizielle Erklärung geben, wie sich die Stadt verhalten wird, erfuhr unsere Zeitung.

Leicht wird es für die Verwaltung nicht, die Rechten aus Wolfsburg zu verbannen. Die haben die verschiedenen Entscheidungen der Verwaltungsgerichte in der Vergangenheit zu ähnlichen Veranstaltungen aufmerksam studiert und deshalb ihre Strategie geändert. Die lautet nun, so früh wie möglich eine Demo anzumelden, damit an dem geplanten Termin die Kommunen nicht mehr mit eigenen Veranstaltungen kontern und so Neonazi-Treffen aufhalten können. Denn im Zweifelsfall müssen Verwaltungsgerichte auch das Demonstrationsrecht der Ewiggestrigen schützen.

In Hamburg marschierten die Rechtsextremen zum „4. Tag der deutschen Zukunft“ auf. Bei der Abschlusskundgebung kündigte der berüchtigte Rechtsextremist und Organisator, Dieter Riefling, an, der 5. Aufmarsch soll am 1. Juni 2013 in der „Stadt des KdF-Wagens“ stattfinden – ausgerechnet zu der Zeit, in der Wolfsburg seinen 75. Stadtgeburtstag feiern wird. Es existiert ein Flugblatt, auf dem die Veranstaltung angekündigt wird. Darauf steht das Motto der Veranstaltung: „Unser Signal gegen Überfremdung.“ Im Internet formieren sich die Antifaschisten. „Auch in Wolfsburg am 1. Juni den Naziaufmarsch angreifen und verhindern“, rufen sie auf.

Sollte die Demo in Wolfsburg stattfinden, darf sich die Stadt auf was gefasst machen. In Hamburg gab es am Samstag schwere Krawalle. Die Polizei hatte ein Großaufgebot von 4400 Beamten zusammengezogen, um Neonazis und linke Gegendemonstranten zu trennen. Von zahlreichen gewaltbereiten Antifaschisten wurden die Beamten attackiert und mit Steinen sowie Silvesterböllern beworfen. 38 Polizisten wurden verletzt. Der Hamburger Osten glich zeitweise einer Festung und war weitgehend lahmgelegt.

Wolfsburger Nachrichten, 05.06.2012

http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/neonazis-wollen-in-wolfsburg-aufmarschieren-id677648.html