Schock: Nazis wollen nach Fallersleben

Nächste Provokation durch die Neonazis. Die Veranstalter der rechtsradikalen Kundgebung am 1. Juni haben gestern Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht eingelegt und eine neue Route gefordert – jetzt in Fallersleben! In der Hoffmannstadt löste die Nachricht Entsetzen aus.
Bürgermeisterin Bärbel Weist zeigte sich schockiert. „Um Himmels Willen“, entfuhr es ihr, als sie die Hiobsbotschaft erfuhr. Sie könne sich nicht vorstellen, dass am engen Bahnhof die Sicherheit gewährleistet werden könne: „Es muss Wege geben, das zu verhindern.“ Auch Blickpunkt-Chef Karl Kiene zeigte sich „erschüttert. Das muss man erst einmal verarbeiten.“ Die Entwicklung mache ihm Sorge, seine Hoffnung ebenso wie bei Bärbel Weist: „Das geht doch gar nicht, bei uns ist doch alles viel zu eng.“

Die Entscheidung fällt womöglich kurzfristig. Gegen die vom Verwaltungsgericht festgelegte Route vom Nordkopf Richtung Gewerbegebiet legten die Rechten Beschwerde ein, Ziel: Sie wollen wieder durch die Wolfsburger Innenstadt oder eben ersatzweise durch Fallersleben marschieren. Bis Mittwoch hat die Stadt Zeit für eine Stellungnahme – gemeinsam mit der Polizei prüfte die Verwaltung gestern sofort, was alles gegen die neue Route spricht.

Eine Entscheidung wird das Oberverwaltungsgericht wohl kurzfristig treffen. Die IG Metall hält an ihrer großen Gegenveranstaltung fest, vorerst auch weiter auf den VW-Parkplätzen an der Nordhoff-Straße. Aber auch ein Umdenken sei möglich, so eine erste Reaktion.

Wolfsburger Allgemeine, 27. Mai 2013
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