An vielen Stellen war die Lage brenzlig

Immer wieder wollten Gegendemonstranten am Sonnabend die Demo der Rechtsradikalen blockieren. Die Polizei verhinderte das allerdings durch weiträumige Absperrungen. Dabei kam es immer wieder zu brenzligen Situationen.

Vor allem in der Ostsiedlung entlang der Reislinger Straße herrschte zeitweilig Ausnahmezustand. Die Polizei hatte alle Straßen und Wege in Richtung Demo-Route (Dieselstraße) abgesperrt, die Maßnahmen begannen bereits am Elsterweg (VfL-Stadion). In kleinen Gruppen versuchten die linken Gegendemonstranten, diese Absperrungen zu umgehen. Dabei führte der Weg zum Teil auch durch Kleingartenanlagen oder Waldstücke. Zudem spitzte sich die Lage zu, als die Nazis in Höhe Automuseum in die Dieselstraße einbogen und 300 Gegendemonstranten kurz vor einem Durchbruchsversuch standen. Ähnlich brisant war die Lage zeitweilig im Lerchenweg. Hier waren es zwar nicht so viele Demonstranten, doch immer wieder rückte die Polizei vor, um Widerstand rasch zu unterbinden. Dabei versuchten keineswegs nur Autonome, auf die Demo-Strecke zu gelangen. Auch ältere Gegendemonstranten wollten offenbar an einer Blockade teilnehmen.

Zum Ende der Veranstaltung kam es dann zu Rangeleien zwischen Polizisten und Demonstranten am Tryp-Hotel, weil offenbar Pferdeäpfel in Richtung Polizei flogen. Hier wurden Polizeihunde (mit Maulkorb) eingesetzt, alles passierte in einem Pulk von rund 200 Personen. Zu ernsthaften Ausschreitungen kam es aber nicht. Ein Hubschrauber kreiste immer wieder über Innenstadt und Ostsiedlung, um die Lage im Auge zu behalten.

Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 3. Juni 2013