Neonazi-Aufmarsch in Wolfsburg verboten

Die Stadt Wolfsburg hat den für den 1. Juni dieses Jahres geplanten Neonazi-Aufmarsch „Tag der deutschen Zukunft“ in der Wolfsburger Innenstadt untersagt.

Nach Angaben einer Verwaltungssprecherin wurde die entsprechende Verfügung dem Anmelder bereits zugestellt. Oberbürgermeister Klaus Mohrs wandte sich gegen einen Missbrauch der Stadt für menschenverachtende Parolen der Neonazis. Mit dem Verbot wolle Wolfsburg zeigen, dass „Toleranz, Demokratie und die Achtung der Menschenrechte stets die Maxime unseres Handelns sind“. Ein Drittel aller Bürger habe eine Zuwanderungsgeschichte, insgesamt wohnen nach den Angaben des Oberbürgermeisters Menschen aus 145 Nationen in Wolfsburg. Dabei sei „kein Platz für Nazis“, so Mohrs. Die Stadt distanziere sich in aller Konsequenz von fremdenfeindlichem und menschenverachtendem Gedankengut.

Angemeldet wurde die Kundgebung von der rechtsextremen „Initiative Zukunft statt Überfremdung“. Die norddeutsche Neonazi-Veranstaltung „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) findet seit 2009 einmal im Jahr an wechselnden Orten in Norddeutschland statt, im vergangenen Jahr waren rund 400 Neonazis unter massiven Protesten durch einen Hamburger Ortsteil marschiert.

Die „Initiative Zukunft statt Überfremdung“ gehört zu einer überregionalen Struktur von „Freien Nationalisten“ und NPD-Sympathisanten, dazu zählen langjährig aktive Neonazis wie Dieter Riefling, Christian Worch und Thomas Wulff, der den ersten TddZ 2009 in Pinneberg angemeldet hatte.

Blick nach Rechts, 03.04.2013

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