100 Flüchtlinge demonstrierten für mehr Rechte

Im Kampf um ihre Rechte gingen in Wolfsburg lebende Flüchtlinge am Samstag auf die Straße. Rund 100 Demonstranten zogen mit etlichen Plakaten vom Bahnhof bis zum Südkopf.
Zwischendurch hielten Sie, um der Öffentlichkeit ihre Kritik und ihre Forderungen zu verdeutlichen.
„Toll, dass so viele gekommen sind“, so Alfred Hartung, der die Demo im Rahmen der „Break Isolation Campagne“ für die Flüchtlingshilfe organisiert hatte. Die Demonstranten zogen mit Plakaten wie „Gegen Rassismus, für Bewegungsfreiheit“, „Hoch die internationale Solidarität“ oder „Flucht ist kein Verbrechen“ durch die Innenstadt. An mehreren Stopps verdeutlichten die Flüchtlinge John Moven und Jerry Bagaza ihre Forderungen: „Wir sind hier, um die Öffentlichkeit wissen zu lassen, unter welchen Umständen wir hier leben“, so Moven. Und Bagaza betont: „Genug ist genug, wir werden für unsere Rechte kämpfen!“ Dazu gehören: Chancen auf Bildung, Freiheit und Arbeit sowie das Ende der Abschiebung und der Isolation im Asylbewerberheim in Fallersleben, das sie als „Lager“ bezeichneten.
„Ich lebe seit 25 Jahren hier, habe eine deutsche Tochter, hatte inzwischen zwei Schlaganfälle – und werde noch immer nur geduldet“, kritisiert Nzongo Manuel, der wegen des Bürgerkriegs aus Angola geflüchtet war. Auch Farida Tchamakdoji, Journalistin aus Algerien,
droht die Abschiebung – nach Spanien. „Aber von dort werde ich dann wieder nach Algerien abgeschoben – und ich will auf keinen Fall zurück“, betonte sie.

Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 29. April 2013

http://www.waz-online.de/Wolfsburg/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/100-Fluechtlinge-demonstrierten-fuer-mehr-Rechte